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Abschlussberichte der Musikschüler*innen

"Als ich von dem Projekt erfahren habe, steckten wir gerade alle mitten im Lockdown und ehrlich gesagt sehnte ich mich einfach nur danach, mal wieder mit anderen zusammen Musik zu machen. So bin ich neugierig geworden und bereit, mich mit einem für mich völlig neuen Thema zu beschäftigen. Erwartungen hatte ich dementsprechend wenige, außer das gemeinsame Musizieren, was mir rückblickend auch am besten gefallen hat. Vor allem unsere Konzerte waren ein großer Erfolg, haben wahnsinnig Spaß gemacht und waren, glaube ich, auch sehr bewegend -sowohl für das Publikum als auch für uns. Viel Neues habe ich über die jüdische Geschichte vor allem hier in Stuttgart erfahren, doch das wertvollste, das mir das Projekt mitgegeben hat, waren die tollen neuen Bekanntschaften, unsere gute Zusammenarbeit und viele schöne (musikalische) Momente die wir als Gruppe erlebt haben."

"Luise erzählte mir letztes Jahr Anfang Februar vom Projekt „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Ich war sofort interessiert und erwartete gemeinsam mit anderen viel Musik machen zu können und einen tieferen Einblick in die jüdische Geschichte zu erhalten. Dies alles wurde erfüllt.
Leider durften wir uns anfangs wegen der Corona-Pandemie nur in Videokonferenzen treffen. Dort haben wir sehr viel über jüdisches Leben in Deutschland gelernt, und auch, dass manche alltägliche Begriffe Jiddisch sind (z.B. „Schlamassel“).
Kurz vor den Sommerferien haben dann die Proben begonnen. Ich durfte bei einem Klaviertrio von Fanny Mendelssohn mitspielen. Das Proben hat viel Spaß gemacht und es war toll, im Oktober an einer CD-Aufnahme teilnehmen zu dürfen. Die Probenwochenenden, der Besuch in der Synagoge und das gemeinsame Picknick haben
dazu geführt, dass wir zu einer Gruppe zusammengewachsen sind. So haben wir uns vor den Konzerten zusammen eingesprochen und hinter der Bühne gespannt
auf den Anfang der Konzerte gewartet.
Ich habe viel Neues gelernt und die Teilnahme an dem Projekt war eine tolle Erfahrung für mich.
Danke!"

"Am Anfang des letzten Jahres fragte mich mein Instrumental Lehrer ob ich Interesse an einem Projekt hätte, in dessen Lauf man sich mit Jüdischer Musik und Kultur beschäftigt. Ich war von Anfang an interessiert, da wir uns zum Zeitpunkt in einer Corona Welle befanden und ich viel Zeit und Energie hatte, mich mit diesem spannenden Thema zu befassen. Außerdem hatte es mich schon immer etwas gestört, dass ich aus der Schule nur die „traurigen“ und „dunklen“ Seiten des Judentums kannte. Auch hoffte ich diese Unsicherheit und die Distanz, die bestimmt viele Deutsche spüren, wenn sie an die jüdische Religion denken, weiter aufzulösen.
Im Laufe des Projekts haben wir uns mit vielen Seiten des Judentums beschäftigt : Mit Vergangenheit und Gegenwart mit Gutem und Katastrophalem. Das war sehr wichtig für mich, da man keinen einseitigen Blick mehr auf die Religion hatte. Besonders musikalisch hat mich das Projekt auch bereichert, da wir kammermusikalische sowie Solo und Orchestermusik gestalten durften. Außerdem gab es auch eine CD-Aufnahme, die einfacher war und mehr Spaß gemacht hat als ich für möglich gehalten hatte. Somit betrachte ich die Zeit mit Seitenwechsel als eine Bereicherung.
Das einzige was ich mir anders vorgestellt hatte, war die Anfangszeit des Projekts. Wegen Corona konnten die Treffen damals nur online stattfinden, was natürlich niemand hätte ändern können."

"Als ich von dem Projekt gehört habe, war ich gleich sehr interessiert, da die Beschreibung sehr spannend und interessant klang. Die Vielfältigkeit mit den verschiedenen Vorträgen, das gemeinsame Erkunden des jüdischen Lebens - auch mit den Örtlichkeiten in Stuttgart - und natürlich das gemeinsame Musizieren hat mich neugierig gemacht. Da ich sehr offen bin für Neues und mich bis zum Projektbeginn bewusst noch nicht soviel mit jüdischer Musik und deren Komponisten auseinandergesetzt habe, hatte ich mich gefreut daran teilnehmen zu können. Außerdem ist es natürlich toll gewesen, dass man auch viele neue Leute aus ganz verschiedenen Instrumentenrichtungen kennenlernen konnte. Die Kombinationen der Ensembles waren zum Teil ja sehr ungewöhnlich und das hat mir
besonders gefallen. Gerne hätte ich noch mehr Stücke mit allen Beteiligten gespielt. Gerade das Abschlussstück hat mir besonders viel Spaß gemacht.
Durch das Projekt habe ich jetzt eine andere Sichtweise auf das jüdische Leben bekommen. Vieles war mir so im Alltag gar nicht bewusst und durch das Projekt bin ich jetzt sensibler geworden und achte mehr auf diese Themen.
Highlights waren natürlich die Konzerte und die CD-Aufnahme. Die haben mir unheimlich viel Spaß gemacht und ich habe viel dabei gelernt. Besonders die Teilnahme an der CDAufnahme fand ich spannend, da man – anders als bei Konzerten – eine andere Herangehensweise kennengelernt hat. Die CD ist natürlich auch eine tolle Erinnerung. Musikalisch habe ich auf sehr viel mitgenommen und fand auch die Betreuung durch die Projektlehrerinnen sehr gut.
Problematisch fand ich eigentlich nur zum Teil die organisatorische Planung, wenn nicht ganz klar war, wann welche Termine stattfinden sollten. Ein langfristig angelegter Probenplan wäre teilweise besser in den Alltag einzuplanen gewesen. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass wir deutlich früher, vor der CD- Aufnahme, mit den Proben und auch Konzerten angefangen hätten. Die CD-Aufnahme ist ja eigentlich der Höhepunkt und dann wäre man da auch noch deutlich sicherer gewesen. Leider haben auch die Einzelproben in den Ensembles, die von privater Seite organisiert werden sollten, nicht wirklich gut funktioniert. Hier wäre vielleicht
noch eine besser Absprache mit den Fachlehrern wünschenswert gewesen."

"Angemeldet habe ich mich erst und hauptsächlich aus Lust zur Kammermusik und gemeinsamem musizieren. Die Zoomkonferenzen waren anders, das Gefühl des Beisammenseins, die Gefühle und Emotionen haben aufgrund der Distanz gefehlt. Umso größer war die Freude des ersten gemeinsamen Treffens, es hatte etwas von Vorfreude vorm langem Wiedersehen, obwohl man sie noch nie gesehen hat. Tolle Leute, gute Menschen hat man kennengelernt, mit denen man gemeinsame Interessen teilt. Und auch die Aufnahme mit einem Tonmeister war eine interessante Erfahrung!
Ich kann dieses Projekt allen weiterempfehlen, die Spaß an der Musik, an Menschen und an Kultur haben!"

"Entschlossen bei dem Projekt mitzumachen habe ich mich damals im 2. langen Lockdown Anfang 2021. Damals war nicht mehr los als Onlineunterricht. Um so motivierter war ich für ein neues Projekt. Außerdem hat mich das Judentum schon davor interessiert, da ich einige Berührungspunkte hatte, aber nicht wirklich viel Ahnung. So war das Ganze eine gute Chance, hier mehr zu erfahren. Zunächst fand alles online statt, was mehr informativ als spannend war. Der schöne Teil des Projekts begann dann mit den Treffen. Endlich lernte man die Leute, die man davor nur online gesehen und gehört hatte, persönlich kennen. Spannend war vor allem die Führung in der Synagoge. Dann ging es endlich in die Phase, Musik zu machen. Schön aber auch anstrengend waren hier die langen Proben mit allen an einigen Wochenenden. Der erste große und sehr anstrengende Schritt war dann die wirklich CD-Aufnahme.
Dann ging es auch schon mit dem ersten Konzert los. Die Konzerte waren schön und es machte immer Spaß sowohl alleine, im Ensemble mit wenigen Anderen oder mit allen zusammen Stücke zu spielen, aber auch den Anderen zuzuhören.
Insgesamt war das Projekt trotz des großen Aufwandes eine schöne Erfahrung, die lange in Erinnerung bleiben wird."

"Das Musikschulprojekt zum Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" war eine tolle Möglichkeit, musikalisches und kulturelles Interesse zusammenzubringen. Genau diese Erwartung hat mich motiviert, daran teilzunehmen. Ich wollte neue Menschen treffen und mit ihnen Musik machen, aber auch etwas neues dazulernen und ein mir eigentlich bekanntes Thema einmal aus einem neuen Blickwinkel kennenlernen.

Als wir uns auf die Reise durch diese Kultur machten, wurde mir klar, dass das Judentum vor allem hier in Deutschland stark mit mit negativen Aspekten in Verbindung gebracht wird. Die Meisten, mit denen wir sprachen, empfanden das genauso und wünschten sich, dass auch die vielen positiven Seiten mehr wahrgenommen werden würden.

Besonders gefallen hat mir auch die Projektarbeit: Was sonst immer nur die Leitung eines Projekts macht, durften wir auch mit gestalten. Egal ob es nun um Inhalte der Konzerte, organisatorische Aufgaben oder das öffentliche Auftreten ging. Schnell konnte ich auch einen Bereich herausfiltern, der mir sehr viel Spaß machte, mit dem ich vorher allerdings eher weniger zu tun hatte. Als etwas für mich sehr Besonderes an diesem Projekt war unteranderem, dass auch Jemandem wie mir, der eigentlich viel lieber „hinter der Kamera arbeitet“, das öffentliche Auftreten, also unsere Konzerte richtig viel Spaß gemacht haben. Die Stimmung war trotz etwas Stress immer gut und ich konnte auch die Zeit auf der Bühne sehr genießen.

Ich finde, wir alle hatten großes Glück, bei diesem Projekt mitgemacht haben zu dürfen und auch meine Erwartungen wurden weit übertroffen. Auch wenn es jetzt vorbei ist, konnte ich so viel Wertvolles mitnehmen: Die Proben, die CD-Aufnahme und die Konzerte, die Gespräche, die Führungen und die Projektarbeit. Es gab so viel Neues und Spannendes zu lernen und ich bin sehr dankbar, dass ich dabei sein
durfte!"

 

 

 

 

SAITENWECHSEL - Pressetext Oktober 2021

Als Jugendlicher schon eine eigene CD professionell aufnehmen - diese Möglichkeit bekommen nur Wenige. Wir haben diesen Schritt unseres Projektes erst kürzlich erfolgreich abgeschlossen.

Aber erst einmal über uns:
Wir sind Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren, die sich seit ca. 8 Monaten anlässlich des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ mit jüdischer Kultur, Geschichte und vor allem auch Musik auseinandersetzen. Begleitet werden wir dabei von Katharina Berrío Quintero (Klavierlehrerin an der Musikschule Stuttgart) und Corinna Hentschel-Stavi (Geigenlehrerin an der Musikschule Stuttgart), die das Projekt ins Leben gerufen haben. Ohne deren Engagement und deren Ideen wäre kaum eine solch interessante und vielfältige Reise durch jüdische Kultur und Geschichte entstanden. sowie wertvolle Schritte, die unsere musikalische Entwicklung sehr voran gebracht haben.

Was genau haben wir gemacht?
Natürlich musste unser Projekt aufgrund der Pandemie erst einmal online stattfinden. Eingeschränkt hat uns das dank aller digitalen Möglichkeiten jedoch kaum. In unseren ersten wöchentlichen Treffen befassten wir uns hauptsächlich mit der Geschichte. Auf dieser Reise durch die Zeit „besuchten“ uns immer wieder Personen jüdischen Glaubens und erzählten uns über sich und ihre Erfahrungen. Dieser Austausch blieb auch erhalten, als die ersten Präsenztreffen möglich wurden. Während wir online weiter gemeinsam an unserem Programm für Konzerte und dem dafür notwendigen öffentlichen Auftreten arbeiteten, durften wir bei einem Synagogenbesuch und einer Stadtführung, basierend auf dem Thema des Projekts, noch tiefer in Religion und Geschichte eintauchen. Wir erfuhren vieles über jüdische Glaubensgrundsätze, sowie über Gebote und Verbote wir lernten die Geschichte des Stuttgarter Nordbahnhofs vor Ort kennen und wir konnten besser verstehen, was Olympia während der NS-Zeit für jüdische Sportlerinnen und Sportler bedeutete.
Trotz der verkürzten Zeit für musikalische Proben, die vor den Sommerferien endlich beginnen konnte, gelang es uns, mit Hilfe unserer Musiklehrer und Projektleiterinnen, ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. Nach vielen Einzel-, Ensemble-, und Tuttiproben erreichte es erst kürzlich einen seiner Höhepunkte: Wir durften unsere eigene CD aufnehmen!
Auch wenn es anfangs noch ungewohnt war, konnten wir uns schnell auf die Situation und diese Art von Arbeit einstellen. Unser Tonmeister Tobias Hoff, hat uns hierbei sehr geduldig und doch immer nach Präzision strebend, begleitet. Wir sind sehr dankbar, dass wir diese Erfahrung machen durften.

Zusätzlich wurde sogar der SWR 2 auf unser Projekt aufmerksam, und besuchte uns für eine Reportage, die am 11. November ausgestrahlt werden soll. Nachdem mit der CD-Aufnahme nun ein großer Schritt geschafft ist, stehen jetzt die Konzerte auf dem Plan.

Was erwartet Sie dabei?
Zu unserem Projekt gehört ja, wie eingangs beschrieben, viel mehr als nur Musik. Unsere Arbeit für die Konzerte bestand vor allem darin, eine passende Mischung aus Musik, Literatur und Geschichte zu finden. Dementsprechend besteht auch das Konzertprogramm aus literarischen, musikalischen und kleinen schauspielerischen Einlagen. Sie können sich also auf einen abwechslungsreichen Abend freuen. Lassen Sie sich überraschen!


Verfasst: Luise Gölz , 14 Jahre

die Schüler*innen informieren

1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland

Dieses Jahr feiern wir 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Oft ist es uns gar nicht bewusst, wie lange wir schon miteinander leben. Zu Ehren dieses wichtigen Jahres der Erinnerung und des Fortschritts, wurde von Katharina Berrío Quintero (geb.Groß) (Klavierlehrerin an der Musikschule) und Corinna Hentschel-Stavi (Geigenlehrerin an der Musikschule) ein Projekt ins Leben gerufen, in dessen Verlauf sich Jugendliche und junge Erwachsene mit der jüdischen Religion, Geschichte, Kultur und natürlich im Besonderen mit jüdischer Musik und Literatur auseinander setzen.

Über uns :
Wir sind Schüler im Alter von 14 bis 19 Jahren, die mit großem Interesse mehr über das Judentum erfahren wollen und uns deshalb gemeinsam auf eine spannende Reise durch die letzten 1700 Jahre begeben. Bei all dem verbindet uns das Interesse an spannender Musik und ihrer Geschichte, sowie die Freude am gemeinsamen Musizieren.

“Ich bin Schülerin der Stuttgarter Musikschule und habe mich dem Projekt angeschlossen, weil ich mich schon immer für die jüdische Geschichte, Kultur und Musik interessiert habe und hier viel lerne.”
Emilia Jooß, 14

“Der Kontakt mit anderen Musikern in meinem Alter ist die letzten paar Monate leider ausgeblieben, deswegen freue ich mich umso mehr mit Gleichaltrigen an diesem wichtigen und interessanten Thema gemeinsam zu arbeiten!. “
ein Teilnehmer, 17

Im Laufe unseres Projekts finden wir uns einmal in der Woche zusammen und erarbeiten gemeinsam - thematisch, wie auch musikalisch - unsere eigene Konzertidee. Außerdem haben wir die Möglichkeit Stuttgarter Juden kennen zu lernen und mehr über sie und ihr Leben zu erfahren.

Unser Projekt zu Coronazeiten :
Natürlich muss auch unser Projekt aufgrund der Pandemie erst einmal online stattfinden. Zum Glück schaffen wir es, Dank des digitalen Zeitalters, gut zu kommunizieren und zu arbeiten. Wir alle hoffen, dass sich die Situation bald verbessert und wir mit den gemeinsamen Proben beginnen können. Auch freuen wir uns jetzt schon auf gemeinsame Spurensuche im Stuttgarter Raum, um historisch bedeutsame Orte, wie z.B. den Nordbahnhof, aus einem ganz neuen Blickwinkel zu betrachten.

Über das Konzert :
Am Ende unseres Projekts stehen mehrere Konzerte und eine CD-Produktion. Neben den Aufführungen im Paul-Gerhardt-Zentrum, im Robert-Bosch-Saal und im Theaterhaus, werden wir auch Schulkonzerte veranstalten, um besonders junges Publikum erreichen zu können. Es ist uns ein großes Anliegen mit Gleichaltrigen unsere Erfahrungen, Eindrücke und Begeisterung teilen zu können und so die Neugierde auf unser Projekt und dieses spannende und aktuelle Thema zu wecken.

Unser Ziel :
Wir hoffen, dass Sie bei unserem Konzert von der Vielfältigkeit jüdischen Lebens und Schaffens fasziniert sein werden. Unser Wunsch ist es, selten gehörte, aber mitreißende jüdische Musik und Literatur zu würdigen und den wichtigen Stellenwert, den jüdische Kultur schon immer in der Kunst, im Leben und insbesondere in der Musik hatte, hervorzuheben.

(8.7.2021)

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